01. Meine Tools
*unbezahlte Werbung
Keine Sorge. Jetzt folgt kein endlos langer Werbeartikel. Da ich aber die Anwendungen erwähne, die ich selber nutze, kennzeichne ich den Artikel vorsorglich als Werbung.
Wenn du – genau wie ich – nicht ausschließlich mit Automatikmodus fotografierst, ärgerst du dich womöglich auch öfters über misslungene Aufnahmen. Zu hell, zu dunkel, komische Farben usw. Das ist normal. In vielen Situationen bleibt einfach nicht die Zeit, die Kamera vor jeder Aufnahme richtig einzustellen. In vielen Fällen ist das jedoch nicht so tragisch. Dafür gibt es Programme, die einem helfen, die festgehaltenen Erinnerung zu retten oder noch zu optimieren.
Folgende Programme verwende ich schon seit vielen Jahren selbst. Natürlich gibt es weit mehr und mit welchen du arbeitest, bleibt ganz allein deine Entscheidung.
- RAW-Konverterierung: Camera-RAW (Adobe)
- Biildbearbeitung (Computer): Photoshop CC (Adobe)
- Bildbearbeitung (Smartphone): Snapseed (Google)
Am nachfolgenden Vergleich eines Fotos vor und nach der Verarbeitung siehst du, was man aus vermeintlich misslungenen Fotos rausholen kann.
02. Vorher-Nachher-Vergleich
03. Die einzelnen Schritte
Zugegeben, das Ausgangsfoto aus der Kamera ist extrem unterbelichtet und man sollte sich beim Fotografieren etwas mehr Mühe geben. Aber dieses Bild veranschaulicht super, was mit beispielsweise oben erwähnten Programmen ohne Probleme möglich ist. Und sei dir sicher, dass ich alles andere bin als ein Bildbearbeitungsprofi.
Jedoch kann ich mittlerweile auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen, so dass ich die folgenden 4 Schritte i. d. R. in wenigen Minuten erledigt habe. Ziel ist es für mich dabei immer, die Bilder so darzustellen, wie ich die Szenerie in Erinnerung habe.
I. RAW-Entwicklung
Die RAW-Entwicklung ist das digitale Pendant zur Dunkelkammer aus Analogzeiten. Es gilt die Rohdaten mit speziell dafür vorgesehenen Programmen zu „entwickeln“. Dabei gehe ich grob nacheinander die folgenden Schritte durch. und passe die Parameter an. Nicht immer sind jedoch alle Schritte notwendig.
- Objektivkorrekturen (Vignette, Farbsaum, Verzerrung)
- Helligkeit (Belichtung), Kontrast
- Farbtemperatur (Weißabgleich)
- Lichter (Höhen), Schatten (Tiefen)
- Schwarz- und Weißtöne
- Sättigung, Dynamik
- Rauschreduzierung
II. Bildbearbeitung
- Ausrichten: Hierbei richte ich das Bild gerade aus, damit mir beispielsweise der Ozean nicht aus dem Foto kippt
- Croppen: Ein Schritt der meist völlig unterschätzt, jedoch sehr wichtig für die Wirkung des Bildes ist. Ich beschneide das Foto so, dass nur der Ausschnitt zu sehen ist, den ich zeigen möchte (im Beispielbild bewusst ausgelassen). Zusammen mit der Bildkomposition beim Fotografieren eigentlich das Wichtigste bei jedem Bild.
- Störende Objekte entfernen: Das kann ziemlich tricky sein. Ich entferne mit einem Kopierstempel oder Ausbesserungswerkzeug störende Elemente im Bild. Das bedarf bei komplexen Strukturen viel Übung und Geduld.
III. Bildlook und Filter
Das fällt mir bis heute schwer. Je nach Filter oder Farbstimmung kann das Bild signifikant anders wirken. Wenn das Bild nicht für den Einsatz in sozialen Medien wie Instagram, Facebook und usw. gedacht ist, würde ich hier eher vorsichtig rangehen. Weniger ist dann oft mehr.
Vieles kannst du im Übrigen bereits über die Farbtemperatur im ersten Schritt steuern. Auch mit dem Farbton und der Sättigung einzelner Farben kannst du die Bildwirkung schon stark beeinflussen. Und ich persönlich liebe in fast allen Programmen die Einstellung „Tonal contrast“.
In meinen Augen ist dieser Schritt aber auch nicht der wichtigste. Konzentriere dich nach Möglichkeit lieber auf die RAW-Entwicklung und den Bildkomposition/Bildschnitt.
IV. Nachjustieren und Export
Durch Ändern des Bildlooks oder das Beschneiden kann es nötig geworden sein, noch mal ein paar Parameter aus dem ersten Schritt anzupassen. Das könne z. B. folgende sein:
- Belichtung
- Farbtemperatur
- Lichter, Schatten
- Rauschreduzierung
In Photoshop bietet sich dafür durchaus der Filter „Camera Raw-Filter“ an. Anschließend exportiere ich das Bild noch in ein universell einsetzbares JPG-Format und fertig.
04. Fazit
Diese Schritte gehen mir mittlerweile ganz locker von der Hand und wie du siehst, stecken gut 80 % des Resultats bereits im ersten Schritt, der auch noch am schnellsten erledigt ist (ein schönes Beispiel für das Pareto-Prinzip).
Natürlich kann man noch viel mehr machen (was ich teilweise auch tue). Das hier ist der einfache Grundworkflow, den ich auf so gut wie alle meine Bilder anwende. Das Schöne an der Fotografie und der Bildbearbeitung ist ja, dass sie einem unzählige Möglichkeiten geben, sich kreativ auszuleben. Wie ist es mit dir? Bearbeitest du deine Bilder auch oder zählst du dich eher zu den „Puristen“ in der Fotografie?
Oder ist dir Bildbearbeitung zu kompliziert? Das höre ich nämlich oft. Gern beantworte ich Fragen zu meinem Workflow. Bei Interesse würde ich vielleicht auch mal ein kurzes Video von den einzelnen Schritten an einem Beispielbild aufnehmen.
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